Drachenweihnachtsüberraschung (36)

Franzi machte große Fortschritte als Zauberlehrling. Die alte Hexe Kranawitha lobte ihn oft und darauf war der kleine Drache sehr stolz.

In der letzten Zeit schneite und schneite es auf dem Feuerkogel. Dicke weiße Schneeflocken wirbelten aus den grauen Wolken. Der Wind blies den Schnee vor sich her. Es war ziemlich kalt geworden und Drachenmama Frieda hatte gemeinsam mit Drachenpapa Fridolin einen dicken Vorhang am Höhleneingang befestigt, damit der Schnee nicht in die Höhle geweht werden konnte.


Franzi sauste jeden Nachmittag nach seinen Hausaufgaben mit den Schiern oder der Rodel über die Hänge. Manchmal begleitete ihn sein Papa und auch Franziska war häufig mit dabei. Der kleine Drache liebte es im Schnee herumzutoben. Die eine oder andere Schneeballschlacht gegen den Papa oder seine Freundin Moni hatte er schon gewonnen. Mit Moni unternahm er Schneeschuhwanderungen bis zu der Höhle, die sie ihm gezeigt hatte. Manchmal war es schon dunkel, wenn er von seinen Schneeabenteuern zurückkehrte.


In der Drachenschule im Drachenfelsen am Drachensee drehte sich in den letzten Tagen alles um Weihnachten, um Drachenweihnachten. Die Drachenkinder übten, wie im letzten Jahr für die große Drachenschulweihnachtsfeier, die in ein paar Tagen stattfinden sollte. Der Drachenturnsaal wurde festlich geschmückt. Fräulein Rosanna Funkendrache studierte mit ihren Drachenschulkindern einige Drachenweihnachtslieder ein.

Du wirst dich nun fragen, was singen Drachenkinder bei ihrer Weihnachtsfeier und können Drachen überhaupt singen? Naja, die Lieder sind so ähnlich wie bei den Menschenkindern. Doch mit dem Singen ist es nicht so einfach. Franzi zum Beispiel muss dabei immer noch aufpassen, dass er vor lauter Aufregung und Anstrengung nicht zu qualmen beginnt. Franzis Freundin, Liesette Kugeldrache, hat eine wunderschöne Singstimme. Sie darf ein Lied ganz alleine vortragen. Obwohl sie sehr aufgeregt ist, hat zumindest bei den Proben alles wunderbar geklappt. Unser kleiner Drache wird bei der Feier etwas vorlesen. Dafür darf er eine wunderschöne Schleife um den Hals tragen.

Bald war der Tag der Feier gekommen. Alle Drachenkinder wuselten in Richtung Drachenturnsaal, wo die Dracheneltern bereits warteten. Es wurde eine wunderschöne Feier. Franzi und Liesette erhielten viel Applaus.

Nach der Feier begannen die Drachenschulwinterferien. „So viel Zeit für Spaß im Schnee!“, rief Franzi, als er sich von Liesette verabschiedete und mit seinen Dracheneltern zum Drachenkindergarten flog, um die kleine Franziska abzuholen.

Zurück auf dem Feuerkogel kochte Drachenpapa Fridolin Drachenpizza für alle und Mama


Frieda schob kleine Äpfel mit köstlicher Nussfülle ins Backrohr. Welch wunderbarer Duft nach Pizza und Bratäpfeln zog da durch die Drachenhöhle. Nach dem herrlichen Mahl tat Mama Frieda sehr geheimnisvoll: „Ich glaube, heute wird es noch eine Überraschung geben!“ Franziska und Franzi fragten neugierig, welche Überraschung es denn sei. Doch weder Drachenmama Frieda, noch Drachenpapa Fridolin wollten etwas verraten.

Am Nachmittag spielten Franzi und Franziska draußen im Schnee und bauten einen Drachen aus Schnee. Als es zu dunkeln begann, rief Papa Fridolin die Drachenkinder. Etwas durchgefroren schlüpften die beiden in die warme Höhle. Der Duft nach Bratäpfeln lag immer noch in der Luft, aber da war auch etwas anderes. Franzi schnupperte. Es roch nach frischem Grün. „Kommt nur herein und seht, was das Drachenchristkind für euch gebracht hat!“, ermunterte Mama Frieda ihre Kinder.


Was erblickten die Drachenkinder in der Kinderecke der Drachenhöhle? Mit großen Augen und vor Staunen offenen Drachenmäulern standen sie vor einem geschmückten Tannenbaum unter dem zwei Päckchen lagen. Franzis Drachengesicht strahlte. Auch Franziska freute sich und hüpfte um den Baum herum. „Ich glaube, das Päckchen mit der roten Masche gehört dir, Franzi, und das mit der gelben Masche dir, Franziska.“, sagte Drachenpapa Fridolin, zwinkerte mit dem linken Drachenauge und schmunzelte.

Franzi stürmte auf sein Päckchen los. Was


wohl darin wäre? In diesem Jahr hatte der kleine Drache keine Wünsche ans Christkind aufgeschrieben. Er setzte sich auf den Boden, nahm das Päckchen zwischen seine Drachenbeine und begann, es vorsichtig auszupacken. Die kleine Franziska jubelte, denn sie hatte ihr Päckchen schon geöffnet. Mit einer wunderschönen Drachenpuppe, die fast ein wenig wie Fräulein Rosanna Funkendrache aussah, tanzte sie herum.

Nun wollte Franzi aber auch endlich wissen, was in seinem Paket ist. Rasch entfernte er das Papier und öffnete die längliche, ziemlich große Schachtel. War das eine Überraschung und eine Freude! Schon lange hatte sich Franzi dieses Ding gewünscht. Ihr wollt jetzt sicher wissen, was das war: In der Schachtel lag ein richtig tolles, buntes Snowboard. An seiner Spitze war ein kleiner Drache aufgedruckt.

Im letzten Winter hatte der kleine Drache die Menschen beobachtet, wie sie mit diesen Dingern über die Pisten sausten und sich heimlich auch so ein Snowboard gewünscht. Sicher wird Moni ihm zeigen, wie man damit fährt. Er konnte es jetzt gar nicht mehr erwarten das Board auszuprobieren. Allerdings war es draußen schon dunkel. Franzi musste sich wohl bis zum nächsten Tag gedulden.

„Ich möchte mich beim Drachenchristkind mit einem Brief bedanken!“, meinte er zu Mama Frieda, die nickte. „Meine lieben Drachenkinder!“, sagte sie gleich darauf, „Jetzt ist es Zeit für euer Abendessen und dann ab ins Drachenbett!“

Heute schmeckte der Haferbrei mit einem Bratapfel noch einmal so gut. Franzi und Franziska, die ihre Drachenpuppe noch keine Sekunde aus der Hand gelegt hatte, putzten ihre Drachenbeißerchen und legten sich auf ihren Latschenteppich. Papa Fridolin deckte sie mit ihren Schafwolldecken zu. Die Drachenpuppe lag neben Franziska und das Drachensnowboard? Ja, du hast richtig geraten! Franzi hielt es umschlungen.

Es dauerte eine Weile, bis die beiden Drachenkinder einschliefen. Und natürlich träumte
Franzi davon, mit seinem neuen Board und mit seiner Freundin Moni über die Pisten zu sausen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Kunststücke Franzi auf seinem Board im Traum machte.

Liebe „Franzi“-Freundinnen und -Freunde!

Ich, „Franzi, der kleine Drache vom Feuerkogel“ wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest! Vielleicht weiß euer Christkind ja auch genau, was ihr euch wünscht. Habt ihr etwa einen Brief an das Christkind geschrieben? Na, dann wird es eure Wünsche sicher erfüllen.

Viel Freude und alles Gute

wünscht euch

FRANZI

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Frühling hält Einzug und große Aufregung für Franziska (25)

Ein kühles Bad im Mondenschein (28)

Franzi und Franzi! Oder: So ein Schlingel! (27)