Der Frühling hält Einzug und große Aufregung für Franziska (25)


So sehr unser kleiner Drache Franzi den Winter liebt, so sehr freut er sich auch auf den Frühling. Die Schneeflecken auf dem Feuerkogel schmolzen in der Frühlingssonne. Viele Wanderer setzten sich auf die Ruhebänke und hielten ihr Gesicht den wärmenden Sonne entgegen. Tag für Tag wurden die Besucher mehr. Die Seilbahn auf den Feuerkogel hatte erst gerade wieder ihre Fahrten auf den Berg aufgenommen.

Draußen vor der Drachenhöhle schien die Sonne, als Franzi und seine kleine Schwester Franziska ihre Drachennasen in den sanften Wind reckten, der vor der Höhle über den Berg strich. „Riech nur!“, forderte Franzi seine kleine Schwester auf, „Es ist Frühling!“ Franziska blinzelte in die Sonne und kicherte. „Füing, Füing!“, plapperte sie. „Nein! Das heißt Frühling.“, verbesserte der kleine Drache seine Schwester liebevoll.

Nachdem die beiden zurück in der Höhle waren, rief Drachenpapa Fridolin seine Drachenkinder zu sich. „Schaut nur, was ich heute vor meinem Heimflug von der Arbeit bei König Rötel auf der anderen Seite des Drachensees gefunden habe.“, sagte er. Die beiden Drachenkinder beugten sich über die große Drachentatze ihres Papas. Langsam streckte Drachenpapa Fridolin seine Klauen. Oh, was war das? Auf der Tatze lag eine klitzekleine, wunderschöne Blume. „Riecht einmal daran!“, ermunterte Papa Fridolin die beiden. Beide Drachenkinder streckten ihre Nasen zur Blume. Oh, weh! Mit einem RUMMS stießen sie zusammen. Franziska begann zu weinen und Franzi rieb seine Drachennase.

„Na, na!“, tröstete Papa Fridolin die Kleine, „So schlimm war das aber nicht!“ – Da hatte Franziska auch schon aufgehört zu weinen. Sie war nur so erschrocken. Franzi schmunzelte und meinte: „Ich spüre es schon fast nicht mehr, Franziska. Jetzt sag‘ bitte Papa: Was ist das für eine Blume?“ Franzi beugte sich vor und schnupperte. Hmmm, das roch so gut! Der kleine Drache musste gleich noch einmal an der kleinen Blume riechen. Jetzt nieste er kräftig: Haptschi! Haptschi! Franziska lachte, machte es ihm nach und schloss dabei die Augen, weil auch sie den Geruch sehr mochte.

Drachenpapa Fridolin schmunzelte und verriet: „Diese Blume heißt Veilchen. Sie kündigt den Frühling an. Ich habe nur ein Blümchen mitgenommen, um es euch zu zeigen. Die anderen Veilchen auf der Wiese gehören den Bienen und Schmetterlingen.“ – Auf Franzis Drachengesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Ja!“, rief er, „Und die Bienen machen den süßen Honig aus dem Blütensaft. Du magst doch Honigbrot, Franziska und ich mag den Honig gerne in meinen Kräutertee.“ 

Drachenpapa Fridolin legte den Stengel der kleinen Blume ins Wasser. „Sonst vertrocknet das Veilchen gleich und das wäre sehr schade.“, sagte er. „Nun muss ich ein bisschen schlafen. Ihr wisst, dass ich letzte Nacht zur Arbeit war. In der „Gassl-Höhle“ musste ich nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Erinnerst du dich Franzi, wie du in den Sommerferien mit mir dort warst. Bald werden die Besucher wiederkommen.“ Franzi nickte eifrig und meinte: „Schlaf gut! Ich muss gleich zur Drachenschule und Franziska darf heute zum ersten Mal in den Drachenkindergarten.“

Drachenmama Frieda bereitete die Jause vor und mahnte ihre beiden Drachenkinder zur Eile. Franzi nahm seine Drachenschultasche auf den Rücken, was mit den Drachenflügeln gar nicht so einfach war. Er hatte aber bereits Übung darin. Die kleine Franziska kam mit der Tasche für den Drachenkindergarten angewackelt. Drachenmama Frieda nahm die Kleine auf die große Vordertatze. Franzi folgte ihr nach draußen. Vor der Höhle war es schon angenehm warm. Rasch erhoben sich Mama Frieda und Franzi in die Lüfte und flogen durch das Drachental hin zur Drachenschule im Drachenfelsen über dem Drachensee.

Der kleine Drache verabschiedete sich von Franziska mit einem Schmatz auf die Wange. „Hab einen schönen Tag im Drachenkindergarten! Grüße Edith von mir!“, rief er über die Drachenschulter zurück. Da war er auch schon mit vielen anderen Drachenkindern im Drachenfelsen über dem Drachensee verschwunden.

Mama Frieda winkte und machte sich mit Franziska auf den Weg zum Drachenkindergarten. Das Drachenmädchen war sehr still. Drachenmama Frieda sorgte sich ein wenig. Würde es Franziska im Drachenkindergarten gefallen? Franzi war gerne dorthin gegangen.

Schon tauchte der Eingang zum Drachenkindergarten auf. Franziska kaute an einer ihrer


Krallen. Sie blickte unsicher auf die vielen Drachenkinder, die aus allen Himmelsrichtungen mit ihren Drachenmüttern oder Drachenvätern zum Kindergarten kamen.

Am Tor stand eine Drachendame, die eine Halskette aus bunten Steinen um den Drachenhals trug. „Schau nur, da ist Edith! Und sie hat die Kette um den Hals, die Franzi ihr zum Abschied geschenkt hat.“ sagte Mama Frieda leise und zeigte auf die Drachendame, die nun rasch zu ihnen herüberkam.

„Wenn das nicht Franziska ist, die Schwester von Franzi. Ich habe mich schon gefreut, dich kennenzulernen.“ Das Drachenmädchen schaute Edith mit großen Augen an und versteckte sich hinter Drachenmama Frieda. Rundherum herrschte großer Trubel. Manche Drachenkinder lachten und winkten ihren Dracheneltern zu, andere waren sehr still. Ein paar Drachenkinder wollten sich nicht von den Eltern trennen.

„So, meine kleine Große,“ flüsterte Drachenmama Frieda Franziska ins Ohr, „du darfst jetzt mit den anderen Drachenkindern spielen und den Geschichten zuhören, die Edith euch vorliest. Ich muss jetzt zum Zwergenkönig Rötel fliegen, um ihm frische Kräuter zu bringen. Danach hole ich dich ab und wir fliegen zurück nach Hause. Edith wird auf dich aufpassen. Bis bald.“ Sie drückte Franziska einen Kuss auf die Wange. Edith hielt nun ihre Tatze ausgesteckt. Das Drachenmädchen ergriff sie, winkte noch einmal und ging mit Edith hinein.

Drachenmama Frieda war sehr stolz auf ihr kleines Drachenmädchen. Mit einigen kräftigen Flügelschlägen flog sie über den Drachensee zum Zwergenkönig.

Zwergenkönig Rötel freute sich sehr, Drachenmama Frieda zu sehen. Doch Mama Frieda war nicht recht bei der Sache. Ein paar Mal musste sie nachfragen, was König Rötel gemeint habe. Immer musste sie an die kleine Franziska denken. Wie würde es ihr wohl ergehen?

Als sie Abschied von den Zwergen und König Rötel genommen hatte, konnte sie es gar nicht mehr erwarten Franziska vom Drachenkindergarten abzuholen. Sie betrat die keine Höhle des Drachenkindergartens, in der Franziska war. Wie freute sie sich, als sie sah, dass das Drachenmädchen bereits Freundinnen und Freunde gefunden hatte. „Hallo mein kleiner Schatz! Ich bin wieder da? Wir wollen uns jetzt verabschieden. Dann fliegen wir zurück zu unserer Höhle am Feuerkogel. Dort musst du mir alles erzählen. Ich bin schon so neugierig, wie es dir gefallen hat.“ sagte Mama Frieda.

Franziska stürmte auf sie zu und umarmte die Mutter. „Sön war es und lutig.“ brabbelte das Drachenmädchen. Rasch verabschiedeten sie sich und Franziska versprach am nächsten Morgen wiederzukommen.

Mama Frieda erhob sich mit ihrer Kleinen in die Lüfte und - null komma nix - waren sie wieder zuhause.

Franzi erwartete sie schon am Höhleneingang. „Na. Wie war’s? Habe ich dir zu viel versprochen?“, fragte er neugierig. Die kleine Franziska strahle über ihr ganzes kleines Drachengesicht und flüsterte: „Sön war’s!“

Mama Frieda überraschte Papa Fridolin in der Kochecke: „Na so etwas! Du hast schon gekocht?“, stellte sie fest. Papa Fridolin gab ihr einen Begrüßungskuss und nickte: „Es gibt natürlich die Lieblingsspeise unserer Kleinen. Ich habe schon gehört, dass es ihr im Drachenkindergarten gefallen hat.“

Papa Fridolin trug das Essen zum Tisch, wo Franzi und Franziska bereits hungrig warteten.

Und was glaubt ihr, gab es? Franziskas Lieblingsspeise ist Kartoffelpüree. Franzi war gar nicht begeistert, er hätte viel lieber Drachenpizza gehabt. Deshalb kam aus seinen Ohren ein wenig Qualm, nur ein wenig. Mama, Papa und Franziska lachten. Dann musste Franzi mitlachen. Bald waren die Schüsseln leer und Papa Fridolin verkündete eine Überraschung: „Am nächsten Wochenende zeige ich euch etwas ganz Besonderes. Franzi, du kannst deine Freundinnen einladen, wenn du möchtest. Wir machen einen Ausflug in den Frühling.“

Die Vorfreude war groß, denn auch die kleine Franziska und Mama Frieda würden mitkommen.

Wohin der Ausflug in den Frühling wohl gehen würde?

Die Franzi- Familie von Sabrinas Bastelkiste




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